Johannisfriedhof und Barockgärten

„Ruhe in Frieden“ oder „Eine frohe Auferstehung“. Das sind Inschriften auf den Gräbern des Johannisfriedhofes.
Schon seit dem 13. Jahrhundert wurde auf dem Johannisfriedhof begraben. Zunächst waren es die Bewohner eines Leprasiechkobels, später Pestkranke. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurden die Bürger Nürnbergs, die im Stadtteil St Sebald lebten, auf dem Johannisfriedhof begraben. Zahlreiche bekannte Nürnberger sind dort zur letzten Ruhe gebettet: Albrecht Dürer, sein Freund Willibald Pirckheimer, Veit Stoß und der Lokomotivführer des Adlers William Wilson. Jener ersten Eisenbahn, die 1835 von Nürnberg nach Fürth fuhr.
Die Grabstätten begrenzen keine senkrecht stehenden Grabsteine, sondern sie liegen. Alle in einer einheitliche Form. Noch heute sind die Maße der Steinplatten vorgegeben: drei Nürnberger Werkschuhe für die Breite, sechs für die Länge, maximal 30 cm für die Höhe. Geschmückt werden sie mit Bronzepithaphien. Das sind kunstvolle gestaltete Platten, die vom Leben der Verstorbenen berichten. Jede Epithaphie ist ein Kleinod und Beweis für die außerordentliche Fertigkeit der Nürnberger Metallgießer. Noch heute lebt diese Form der Verstorbenen zu gedenken fort.
Nicht weit vom Johannisfriedhof sind Gärten aus der Barockzeit erhalten. Ursprünglich gab es über 40 dieser Gartenanlagen, die meisten sind im zweiten Weltkrieg zerstört worden. Einige wenige geben einen Eindruck, wie die Gärten einst aussahen. Die Gärten selbst sind lang gestreckte, schmale Anlagen, von der Johannisstraße bis zur Pegnitz hin. Zur Straße hin steht das herrschaftliche, zweistöckige Wohnhaus. Am anderen Ende des Gartens, nahe der Pegnitz, befindet sich ein Gartenhaus, in dem frostempfindlichen Sträucher und Blumen überwinterten. Die einzelnen Beete sind rechteckig angelegt und mit niedrigen Buchsbaumhecken umrundet. Dort pflanzte man Blumen und Kräuter an. Überall finden sich Gartenfiguren, die um kleine, sprudelnde Brunnen grupiert sind. Im Sommer reifen verschiedene Zitruspflanzen in Töpfen, die mit ihren gelben Früchte an die goldenen Äpfel der Hesperiden erinnern.
(Von November bis April sind die Gärten geschlossen)